Öffnung des Münchner Kreises für alle pastoralen Berufe (Pressemeldung)

Bild: Wikipedia / Tobias Klenze / CC-BY-SA 3.0

Münchner Kreis

EIN ZUSAMMENSCHLUSS VON PRIESTERN UND DIAKONEN

IN DER ERZDIÖZESE MÜNCHEN UND FREISING

PRESSE-MELDUNG – 15.04.2026

 

Öffnung des Münchner Kreises für alle pastoralen Berufe

Bei den Treffen des Münchner Kreises im Januar und März dieses Jahres entschieden wir uns, unseren Kreis von Priestern und Diakonen auch für Pastoralreferenten/innen, Gemeindereferenten/innen und Religionslehrer/innen zu öffnen. Der Grund dafür ist die atmosphärische Wandlung durch den neuen Bischof von Rom Franziskus.

Unter dem Pontifikat von Benedikt XVI. war die klerikale Engführung in unserer Kirche immer massiver geworden. Da gab es z.B. das „Jahr des Priesters“ 2009/2010 und zeitgleich die großen Strukturveränderungen in unserer deutschen Kirche hin zu immer größeren Pfarr-verbänden, weil nur so – angesichts des Priestermangels – das Postulat aufrecht erhalten werden konnte: An der Spitze einer jeden Pfarrei bzw. eines jeden Pfarrverbandes muss ein leitender Priester stehen( z.B. im Rahmen des ‚Zukunftsforums‘ in unserer Münchner Diözese 2008-2010).

In dieser Zeit kam es den nahezu 60 Klerikern, die sich zum Münchner Kreis 2012 zusammenschlossen, darauf an zu zeigen: Es gibt auch eine andere Priesterschaft, die das II. Vatikanische Konzil mit seiner Sicht der Kirche als wanderndem Gottesvolk weiter hoch hält. und die ein Gegengewicht bilden will gegen die immer stärkere Zurückdrängung der ‚hauptamtlichen Laien‘ in unserer Kirche, vor allem der Pastoralreferenten ( =PR) und Gemeindereferenten (=GR).

Mittlerweile geißelt Papst Franziskus immer wieder alle Formen von Klerikalismus und setzt sich für eine Teilnahme aller am Leben der Kirche ein (Deshalb auch die Befragung aller Gläubigen im Vorfeld der Familiensynode in Rom.). Allerdings darf dieser Wandel an der Spitze unserer Kirche nicht darüber hinwegtäuschen, dass z.B. die Bischöfe – auch in Deutschland – noch großenteils dem alten Geist verpflichtet sind – was im Grunde nicht

verwunderlich ist; denn gerade deswegen wurden sie ja von Rom eingesetzt. Insofern sind die in unserem Flyer formulierten Ziele noch lange nicht erreicht:

– weg von einer absolutistisch regierten Kirche hin zu einer Kirche mit demokratischen Umgangsformen auf allen Ebenen, nicht im Sinne einer Diktatur der Mehrheit, sondern im Sinne von Mitverantwortung, Mitsprache und Mitbestimmung aller getauften Frauen und Männer in einem echten synodalen Dialog (vgl. das Statut der Würzburger Synode 1971—1975).

– Und weg von einer Gesetzeskirche hin zu einer Kirche, in der Gerechtigkeit wie Barmherzigkeit gemäß dem Evangelium Jesu einen Ort haben.

 Diese Ziele wollen wir aber nicht mehr als Kleriker allein verfolgen, sondern im Miteinander mit allen pastoralen Berufen. Dazu laden wir am Freitag, den 24.6.2016, alle interessierten PR und GR, auch alle Diakone, Priester und Religionslehrer/innen ein, um 15.00 – 17.30 Uhr in den Pfarrsaal von St. Heinrich zu kommen , an der Treffauerstr., in der Nähe der Haltestelle der U6 ‚Westpark‘. Dabei werden wir weiterhin auf eine enge Kooperation mit der ‚Gemeindeinitiative‘ setzen, der Reformbewegung vor allem der ehrenamtlichen Laien.