16.11.2014 Gastkommentar von Diakon Willi Kuper zum Thema „Bilanz der Synode“ In der Münchner Kirchenzeitung
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Der Fragebogen zur Vorbereitung der Bischofssynode zur Familienpastorale hatte mich nicht sehr überzeugt. Aber aller Anfang ist schwer!
Die Bischofssynode zur Familienpastorale ist für mich ein großer Erfolg, da die Bischöfe sich endlich dieses Themas annehmen und kontrovers miteinander diskutieren. Einige Jahre zu spät, denn die Gläubigen nehmen die Kirche in Sachen Sexualmoral nicht mehr wirklich ernst. Dabei ist das Anliegen der Kirche ein sehr gutes Anliegen. Die Sexualität ist etwas so Wertvolles und Kostbares, dass es sich lohnt, behutsam damit um zu gehen. Auch das gegenseitige Wohl ist bei der Sexualität ein wichtiger Grundstein für eine glückliche Beziehung. Und trotzdem schafft es die Kirche nicht mehr, diese positive Einstellung zur Sexualität den Menschen verständlich zu machen. Die Kirche wirkt als verstaubt und wird mit dem moralischen erhobenen Finger wahrgenommen.
Eines der Hauptziele des Münchner Kreises ist der Dialog in unserer Kirche. Dieser Dialog ist durch Papst Franziskus auf den Weg gebracht worden. Wir sagen Nein, wenn ein in vielen Fällen ungerechtes und unbarmherziges Urteil gesprochen wird über Geschiedene, die eine neue Ehe wagen, über gleichgeschlechtliche Liebende, die in Partnerschaft leben, über Priester, die am Zölibat scheitern. Das sind wichtige Themen, mit denen sich die Verantwortlichen bei der Synode zur Familienpastoral auseinander setzen müssen.
Eine Möglichkeit, den folgenden Prozess der Bischofssynode zur Familienpastoral 2015 auf eine geerdete Basis zu stellen wäre, Laien mit Stimmrecht zu den weiteren Entwicklungen mit aufzunehmen. Diese könnten aus ihren Erfahrungsschatz die Bischöfe und die Auseinandersetzung zu einer zeitgemäßen Familienpastoral auch in der Kirche positiv beeinflussen.